Wer oder was sind wir? Was ist das Leben, was der Tod? Was sind Zeit und Raum? Ewige Menschheitsfragen. Mich hat gereizt, die Grundlagen der Spiritualität – so wie ich sie verstehe und zu leben versuche – in wenige Absätze zu fassen, angelehnt an Hermes Trismegistos. Mir scheint, wer diese Grundlagen tief versteht hat im Prinzip keine Fragen mehr. Diese sehr komprimierten Absätze sind nicht vollständig und meine Darstellung wird sicher nicht allen Sichtweisen gerecht. Mögen sie dir eine Anregung sein, selbst in dir weiter zu forschen.
Die Welt ist Geist und Schwingung
Die Essenz allen Seins ist reines Bewusstsein. Schwingung ist die Art, wie Bewusstsein sich ausdrückt und aus der Einheit in die Vielheit entfaltet. Reines Bewusstsein und Schwingung sind neutral. Kommt gerichtetes Bewusstsein (also Intention) dazu, entstehen Geist und Gestalt, die formlose und die geformte Welt.
Alles, was wir wahrnehmen ist Bewusstsein, das sich in verschiedenen Formen ausdrückt. So wie Wasser fest, flüssig oder gasförmig sein kann, je nach Energiezustand, so manifestiert sich auch Geist in verschiedener Dichte, je nach Frequenz. Denn es ist auch alles Schwingung. Alles Lebendige ist in Bewegung. Es fließt und pulsiert, geht hin und her, atmet ein und aus.
Wir sind nicht der Körper
Unser Körper ist das Vehikel, mit dem unser Sein diese Welt erlebt. Wir sind nicht der Körper, wir bewohnen ihn. Seine Sinne sind so kalibriert, dass sie Energie in verschiedener Schwingungsgeschwindigkeit als Objekte, Farben, Töne, Gerüche usw. wahrnehmen. Da alles, was geboren wurde, auch wieder vergeht, ist die Lebensdauer unseres Körpers begrenzt. Der Körper hängt am Leben – aber das Leben hängt nicht am Körper. Wenn wir sterben, stirbt nur der Körper und gibt unseren seelischen Lichtkörper wieder frei aus der dreidimensionalen Begrenztheit. Das Leben geht weiter – in anderer Form oder Dichte.
Alles ist verbunden
Wenn alles Schwingung und Energie ist, ist nichts scharf voneinander getrennt. Frequenzen stehen zueinander in ständiger Wechselwirkung. Die Welt und wir selbst sind durchlässig und in ständigem Austausch mit allem. Wir haben die Quelle in Wirklichkeit nie verlassen. Unser Dasein in scheinbarer Getrenntheit ist eine selbstgeschaffene Illusion. Damit wir sie wirkungsvoll erleben haben wir vorübergehend vergessen, was unsere wahre Natur ist und identifizieren uns mit der von uns erschaffenen sichtbaren Welt.
Wir sind wie eine Welle im Ozean. Einzigartig, in Bewegung, vergänglich. Wir kommen aus dem Ozean und lösen uns wieder in ihm auf – dazwischen haben wir die Illusion einer individuellen Existenz. Da alles miteinander verbunden ist, ist alles in allem als Information enthalten und steht in Korrespondenz. Daher lässt sich die Welt der Phänomene auch in Entsprechungen lesen: wie oben so unten, im Großen wie im Kleinen.
Alles ist gleichzeitig
Zeit ist eine Illusion – es gibt nur eine Zeit und die ist Jetzt. Wenn wir an morgen oder gestern denken, tun wir das immer jetzt. Es gibt nur den Moment. Alles andere sind Gedanken in unserem Kopf die wir nur jetzt denken können. Auch alle Inkarnationen finden parallel statt und liegen nur aus der Perspektive einer zeitlichen Wahrnehmung nacheinander. Auf seelischer Ebene begehen wir sie als Entwicklungsweg auf dem eine Lektion auf die andere folgt. In Wirklichkeit ist alles schon da, war immer da. Wie bei einem Film, den wir als zeitliche Abfolge von Bildern erleben. Aber das Ende ist schon auf der Filmrolle, der komplette Film ist immer da. Doch unsere Sinne dekodieren die Information schrittweise und nacheinander. Beim Film wissen wir, wir können vor- oder zurückspulen. Im Leben können wir uns erinnern oder an morgen denken, aber unser Körper sowie unser Unterbewusstes ist immer im Jetzt. Zeit und Raum sind Bedingungen (Spielregeln) dieser Dimension, die wir erleben.
Wir sind die Schöpfer unserer Realität
Da auch unsere Gedanken und Gefühle nichts anderes sind als Bewusstsein in Schwingung stehen auch sie in Wechselwirkung mit der physischen Welt (die ebenfalls nur Energie ist). Alles, was wir wahrnehmen kann unsere Gedanken oder Gefühle beeinflussen – aber auch unsere Gefühle und Gedanken senden in das kollektive Feld und haben dort eine Wirkung.
So erschaffen wir kollektiv diese Welt, in jedem Moment, indem wir sie wahrnehmen. Wir können zwar nicht immer beeinflussen was geschieht, aber können immer entscheiden wie wir damit umgehen. Probleme haben wir nie mit einer Situation selbst (die ist einfach so wie sie ist) sondern immer nur mit unseren Gedanken und Gefühlen (also Interpretationen) dieser Situation. Wir erleben im Außen immer nur Aspekte unseres Selbst, geliebte und verdrängte. Die Welt ist so wie wir denken. Wenn wir immer das gleiche denken, erleben wir auch immer das gleiche. Ändert sich unser Bewusstsein, ändert sich unser Erleben der Welt.
Resonanz
Gleiche Schwingungsfelder ziehen sich an und verstärken sich gegenseitig. Ähnliche Gedanken finden sich mit ähnlichen Gedanken zusammen – und verdichten sich zu Ideen, Ereignissen oder werden physische Realität. So entstehen politische Konzepte oder Erfindungen deren Zeit gekommen ist. So sind aber auch unsere Gefühle miteinander verwoben. Grundemotionen wie Wut, Trauer, Scham oder Freude haben eine bestimmte Frequenz, die bei allen ähnlich ist. Wer gerade traurig, ängstlich oder wütend ist, geht unbewusst in Resonanz mit allen anderen Menschen, die gerade die gleiche Stimmung erleben. Deshalb sind intensive Emotionen oft ein Fass ohne Boden. Wo hört deine eigene Wut auf und eine kollektive Wut strömt durch dich? Das gleiche gilt natürlich für Freude oder andere positive Gefühle. Negativ und positiv sind keine Wertung, sondern eine Unterscheidung: positive Gefühle öffnen, erschaffen etwas, sind ein kreativer Impuls, lebensfördernd. Negative Gefühle verengen, blockieren etwas, sind ein destruktiver Impuls, lebenshemmend. Ein Nein hat keine Schöpferkraft.
Dualität und Polarität
Unsere Welt erscheint als Dualität und Polarität. Dualität heißt: es gibt zu allem sein Gegenstück: Tag und Nacht, Himmel und Erde, Krieg und Frieden usw. Wir können nicht das eine denken ohne das andere im Geiste mitzuerschaffen. Wobei die Gegensätze nur Extreme ein und desselben sind: heiß-kalt, hell-dunkel, laut-leise. Polarität bedeutet, die Gegensätze ergänzen sich und ziehen sich an wie magnetischen Pole der Erde oder Mann und Frau.